Damit ausländische Ärzte und Ärztinnen in Deutschland eine Berufserlaubnis als Arzt oder eine Approbation erlangen, ist der Nachweis von Sprachkenntnissen in Form einer Fachprüfung notwendig.
Zugewanderte Ärzte und Ärztinnen können durch unsere Sprachkurse dabei unterstützt werden, die medizinische Fachsprache zu erlangen. Eine Kursteilnahme ist für dich möglich, wenn du dich auf die Fachsprachprüfung einer Ärztekammer oder die telc B2/C1 Medizinprüfung vorbereiten willst oder wenn du die Prüfung schon abgelegt hast, aber dennoch sprachliche Unterstützung brauchst. Wenn du eine Prüfung ablegen musst, wirst du im Kurs gezielt auf die Anforderungen dieser Prüfung vorbereitet. Deine Lehrkraft wird dich außerdem bei der Stärkung deiner kommunikativen Fähigkeiten und interkulturellen Kompetenzen unterstützen, um dich für das Arbeitsumfeld im medizinischen Bereich fit zu machen. Der Kurs richtet sich an Ärzte, Ärztinnen und Medizinstudenten mit Deutsch als Zweitsprache. Der Kurs dauert max. 150 UE. Für die Teilnahme wird ein Sprachniveau von B2 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen vorausgesetzt.
Kursinhalt
Zu den Lerninhalten gehören folgende Themenfelder:
- die Aneignung von Fachwörtern aus Medizin und Pharmazie
- die umgangssprachliche Bezeichnung von Krankheitsbildern und Organen im deutschen Kontext
- diverse Formen der Dokumentation in den Kliniken
- das korrekte Verfassen von Arztbriefen
- das Training von Patientengesprächen (Anamnesegespräche und Untersuchungssituationen)
- die Vorstellung und Präsentation von Patient*innen und Fällen vor Kolleg*innen
- die apparative Diagnostik
- Vorbereitung und Präsentation von Fachvorträgen
Prüfungsablauf
In einer möglichst praxisnahen Fachprüfung soll der Prüfling die bekannten Elemente aus dem Klinikalltag in der angemessenen Fachsprache wiedergeben. Dabei wird nicht das medizinische Grundwissen geprüft. Für die Bewertung ist lediglich der fachsprachliche Umgang mit der Situation ausschlaggebend.
Die Prüfer legen sehr viel Wert darauf, dass die Sätze in sich stimmig sind. Gefordert wird ein flexibler und gegebenenfalls umschreibender Sprachgebrauch.
Die Prüfung dauert insgesamt 60 Minuten und unterteilt sich in drei 20-minütige Abschnitte.
- Simulation: Arzt-Patienten-Gespräch
Während der Prüfung wird ein Arzt-Patient-Gespräch simuliert, wie es aus dem Behandlungsalltag bekannt ist. Der Patient wird in diesem Fall von einem Schauspieler gespielt, wird aber vom Arzt wie ein ganz normaler Patient behandelt. Einschlägige Kenntnisse hierzu werden aus dem Studium vorausgesetzt. Nach dem Gespräch stellt der Arzt seine Verdachtsdiagnose vor und macht dem Patienten Vorschläge zur weiteren Diagnostik und Therapie. Der zu prüfende Arzt soll dabei sicherstellen, dass ihn der Patient, der mit medizinischen Fachausdrücken wenig vertraut ist, sicher und gut versteht.
- Dokumentation
Im zweiten Abschnitt wird die Dokumentation auf dem Anamnesebogen geprüft. Hierzu sind vorgefertigte Formulare in den Krankenhäusern vorhanden, die sich bei deren Erstellung an den Grundzügen der jeweiligen Kammern orientieren. Der zu prüfende Arzt soll die Anamnese auf ein Anamneseformular übertragen.
- Simulation: Arzt-Arzt-Gespräch
Im dritten Abschnitt der Prüfung wird eine Visite simuliert. Nun wird unter Kollegen kommuniziert, so dass die Anwendung einer Fachsprache notwendig ist. Der zu prüfende Arzt stellt den anderen Ärzten die Situation des Patienten dar. Seine Vermittlung sollte klar strukturiert sein, damit seinen Gesprächspartnern die Lage des Patienten deutlich wird. Der Prüfling erläutert seine eigene Einschätzung der Situation und bringt Ideen zur weiteren Behandlung ein. Nach dem der Prüfling sein Fallbeispiel dargestellt hat, können die anderen Ärzte Rückfragen stellen oder auch weitere Unterlagen zu dem Patienten zur Bewertung vorlegen.